Angehende Mediziner in Sachsen können an der Universität im ungarischen Pécs studieren. Der Freistaat und die Kassenärztliche Vereinigung unterstützen jeweils 20 Studienplätze.

Der erste seiner Art: Sächsischer Arzt mit kleinem Doktor-Titel
Maximilian Braun wollte schon immer Arzt werden. Am liebsten Allgemeinmediziner – wie sein Großvater. Menschen von Geburt bis ins hohe Alter begleiten: „Dafür ist ein guter Hausarzt sehr wichtig“, sagt er. Seinen Traum hat Maximilian Braun nun erfüllt. Seit April 2025 ist er Arzt in einer Außenstelle der Praxis Norman Seidel in Mosel bei Zwickau. Besonders dabei: Der 32-Jährige ist der erste Absolvent im Programm „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“.

Mit diesem Förderprogramm begegnet Sachsen dem Ärztemangel. Seit 2013 finanziert die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) 20 angehenden Medizinern ein Studium an der der Universität im ungarischen Pécs. Seit 2020 unterstützt der Freistaat 20 weitere Plätze – und verdoppelt damit die Förderung. Das soll mit dem Doppelhaushalt 2025/2026 in den nächsten zwei Jahren weiter so sein. Im Gegenzug verpflichten sich die jungen Ärzte nach dem Studium und einer Weiterbildung für mindestens fünf Jahre außerhalb der Städte Leipzig/Markkleeberg sowie Dresden/Radebeul als Hausärzte tätig zu sein.
Förderung zeigt Wirkung
Das diese Förderung Erfolg verspricht, zeigt sich nun mit dem ersten Absolventen.„Das Projekt ist ein nachhaltiger Baustein zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum Sachsens. Wir sind stolz auf das Geleistete und freuen uns auf viele weitere erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen wie Herrn Dr. Braun“, sagt Dr. Sylvia Krug, die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVS.
Wichtiger Puzzlestein für künftige Gesundheitsversorgung in ganz Sachsen
An der Praxis von Maximilian Braun ist ein Schild mit dem Titel „dr. med. (Univ. Pécs)“ angebracht. Eine Besonderheit, die mit dem Studienabschluss in Ungarn verliehen wird. Der ungarische "dr."-Titel wird in Deutschland kleingeschrieben und bezeichnet einen berufsqualifizierten Abschluss.

Mit Blick darauf sagt der CDU-Gesundheitspolitiker Tom Unger: „Wir hoffen, dass in den kommenden Jahren noch viele weitere Praxen mit diesen Schildern in Sachsen zu finden sein werden.“

Er betont: „Der berufliche Start des ersten Absolventen mit dem Sachsenstipendium an der Universität Pécs ist ein großartiger Meilenstein für das Projekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“. Es sichert jetzt nicht nur die wohnortnahe medizinische Versorgung in Mosel, sondern ist auch ein wichtiger Puzzlestein für die Zukunft der Gesundheitsversorgung im gesamten Freistaat“.
(Bildnachweis: Andreas Kretschel (3) I Alexander Fuhrmann)