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08. Juli 2025 um 09:45 Uhr

Ein Handwerk erlernen, heißt für die Zukunft lernen

Backen ist Alfred Liebscher in die Wiege gelegt. Seine Eltern haben eine Bäckerei und Konditorei in Weinböhla. „Schon in der Grundschule wollte ich Bäcker werden“, sagt der 18-Jährige. Diesen Traum erfüllt er sich gerade: Er ist im dritten Lehrjahr bei der Bäckerei Martin in Räckelwitz. In der Bäckerei seiner Eltern zu lernen kam für Alfred Liebscher nicht in Frage. „Ich wollte ein neues Umfeld mit fairer Ausbildung, bei der ich neue Produkte kennenlerne“, sagt er.

Am liebsten belegt der angehende Bäcker Kuchen. „Aber auch Semmeln backe ich gerne. Brote finde ich gut, wenn sie klappen – da spielen viele Sachen rein“, erzählt Alfred Liebscher. Handwerk ist für ihn nicht nur das Backen in der Backstube. „Auch die Theorie ist spannend. Zu verstehen, wie Hefe wirkt und zu riechen, wenn sie Alkohol bildet, ist spannend“, sagt der Azubi.
 

Handwerker-Ausbildung wird gefördert

Für dieses nötige Zusatzwissen im Handwerk gibt es die sogenannte überbetriebliche Lehrunterweisung, kurz ÜLÜ.Sie ist ein Bestandteil der dualen Ausbildung, bei der praktische Ausbildung im Betrieb mit theoretischem Unterricht in der Berufsschule verknüpft wird. ÜLU-Kurse sind praktische Lehrgänge im ersten bis zum vierten Lehrjahr. In ihnen erhalten Azubis berufsbezogene praktische Fertigkeiten und Kenntnisse. Im sächsischen Bäcker-Handwerk sind das zum Beispiel Kurse zu den Grundlagen von Broten, Kleingebäcken und feinen Backwaren oder die Herstellung von Backwarensnacks.

Für die Förderung der überbetrieblichen Lehrunterweisung sind im sächsischen Doppelhaushalt auch 2025/2026 Mittel eingeplant. Insgesamt stehen in den nächsten zwei Jahren 28,9 Mio. Euro zur Verfügung. Davon sind 15,3 Mio. für 2025 und 13,5 Mio. für 2026.

„Die Ausbildung in Sachsen ist im internationalen Vergleich top. Mit der Förderung der überbetrieblichen Lehrunterweisung sichern wir, dass das auch in den nächsten zwei Jahren so bleibt“.

Jessica Steiner, CDU-Arbeitsmarktpolitikerin

Auch der Meister wird gefördert

Doch nicht nur in der grundlegenden Ausbildung unterstützt der Freistaat finanziell. Auch für die weitere Qualifikation im Handwerk stehen Mittel im Doppelhaushalt 2025/2026 zur Verfügung. Der Meisterbonus wird weiterhin mit 2 Mio. Euro gefördert. Handwerker, die ihren Meister machen, werden darüber mit 2.000 Euro unterstützt.

Das könnte auch etwas für Alfred Liebscher sein. Nach der Ausbildung will der Bäcker-Lehrling sich weiterbilden. Wo und wie genau ist noch offen. „Gerade denke ich an eine Konditorausbildung.“, sagt er. Sein Handwerk hat für ihn Zukunft. „Wenn es klappt, dann kann ich mir vorstellen, die Bäckerei meiner Eltern zu übernehmen“, sagt er.