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11. September 2025 um 15:46 Uhr

Kleine Flüsse - große Zusammenarbeit

Die sächsischen Kommunen kümmern sich auch um ihre kleineren Gewässer. Anglervereine, wie die in der Region Leipzig, unterstützen ihre Gemeinden dabei

Bäche, kleinere Flüsse und Teiche sind wichtig für das Ökosysteme, die Landwirtschaft und den Hochwasserschutz. In ganz Sachsen gibt es rund 20.000 km dieser sogenannten Gewässer 2. Ordnung. Die Verantwortung für sie liegt zum großen Teil bei den Kommunen. Sie kümmern sich um die Pflege und den Erhalt. „Wir sind hier für Kommunen ein guter Ansprechpartner“, sagt Christian Kötter, Geschäftsführer vom Anglerverband Leipzig. Unter dem Verband sind 15.000 Angler in 200 Vereinen in der Region Leipzig organisiert.

Für das Angeln hat der Verband über 200 Grundstücke mit Teichen und Bachläufen von Kommunen gepachtet. 70 weitere dieser Gewässer 2. Ordnung sind im Eigenbesitz. „Damit haben wir auch die Aufgabe uns um die Gewässer zu kümmern“, sagt Christian Kötter. Dazu gehört unter anderem die Pflege der Ufer, die Müllbeseitigung und der Erhalt von Dämmen. „Außerdem beräumen wir Bäume und andere Dinge, die ins Wasser gefallen sind, und sind für die Fische verantwortlich“, sagt der Geschäftsführer. Die Hauptamtlichen des Anglerverbands und die ehrenamtlichen Angler in den Vereinen unterstützen damit die Kommunen bei der Pflege der Gewässer. „Viele Kommunen schaffen das von ihren Ressourcen her nicht allein. Wir haben das Know-how, um unterstützend tätig zu werden“, sagt Christian Kötter.

Zusammenarbeit ist wichtig
Einen besonderen Fokus hat Christian Kötter auf Teiche. „Sie wurden früher für das Feuerlöschen, für Brauchwasser oder zur Fischzucht in der Nähe von Ortslagen angelegt“, sagt der erfahrene Angler. Die meisten von ihnen sind 2 bis 2,5m tief. „Durch Trockenheit und Sedimenteintrag drohen sie in den nächsten 10 Jahren zu versanden. Außerdem haben wir Probleme mit zu viel Schilf“, weiß Christian Kötter. Dazu kommen besondere EU-Reglungen, die wieder zu mehr natürlichen Flussverläufen führen sollen. Die Pflege der kleinen Gewässer kostet also Geld.

Trotz zahlreicher Bemühungen im Vorfeld des Haushaltsbeschlusses, konnten die bisherigen Ausgleichszahlungen für die Pflege der Gewässer 2. Ordnung nicht beibehalten werden. In den vergangenen Jahren erhielten Kommunen für diese Leistungen 5 Mio. Euro. Umso wichtiger ist es jetzt, dass das Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) bestehende Förderinstrumente einsetzt. Kommunen müssen wirksam bei der Pflege der Gewässer 2. Ordnung unterstützt werden. Hinzu kommt die Unterstützung durch Organisationen wie dem Anglerverband Leipzig. „Wir haben einen guten Kontakt und ein starkes Verhältnis zu unseren Kommunen“, sagt Christian Kötter.

„Diese Situation zeigt: Geld im Sächsischen Doppelhaushalt kann viel bewegen – doch ebenso entscheidend sind die enge Zusammenarbeit mit Kommunen und Gesellschaft sowie der Überblick über die Förderinstrumente. In diesem Zusammenhang sind die Anglerverbände mit ihren zahlreichen Vereinen eine tragende Säule, die wir nicht nur finanziell, sondern auch ideell unterstützen und wertschätzen müssen.“, sagt Daniela Pfeifer – Sprecherin für Wasserwirtschaft