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12. Juni 2025 um 15:00 Uhr

Vom VEB zum Weltmarktführer

CRYOTEC ist aus dem VEW MAFA Wurzen hervorgegangen und produziert Mitten in Sachsen für den Weltmarkt. Eine gezielte Wirtschaftsförderung des Freistaates unterstützt dabei.

Sachsen bietet für Unternehmen sehr gute Bedingungen.Das weiß auch Corinne Ziege, die Geschäftsführerin von CRYOTEC aus Wurzen: „Wir können auf ein gutes Potential an sehr gut ausgebildeten Fachkräften zurückgreifen. Die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden, Institutionen und Behörden passiert auf Augenhöhe. Der Zusammenhalt der Wirtschaft in Sachsen ist sehr stark. Somit kann man aufkommenden Problemen gut mit dem Netzwerk an einer Lösungsfindung arbeiten“, sagt die Unternehmerin.

Ein Standort mit Tradition

CRYOTEC hat an seinem Standort in Wurzen eine lange Tradition. Bereits 1879 wurde hier die Maschinenfabrik (Mafa) Schütz & Hertel gegründet. Das Unternehmen baute Dampfmaschinen, Pumpen und Kompressoren. In der DDR wurde es verstaatlicht. Der VEB NAGEMA Wurzen und später VEB Maschinenfabrik und Eisengießerei Wurzen (MAFA Wurzen) war mit der Planung und Montage von Gas-Anlagen betraut.

Nach der Friedlichen Revolution hatte das Unternehmen zunächst wechselnde Namen – bis 1995 Peter Bienert die heutigen CRYOTEC Anlagenbau GmbH gründete und die Tradition fortsetzte. Spezialisiert ist die Firma auf Gas- und Luftzerlegungsanlagen. Seit dem Frühjahr 2023 gehört das Unternehmen zur Nikkiso Group aus Japan.

Beste Herausforderungen für wirtschaftlichen Erfolg

CRYOTEC schätzt den Standort in Wurzen und schaut zuversichtlich in die Zukunft. Das zeigt sich auch daran, dass auf dem Firmengelände derzeit ein Erweiterungsbau für die Produktion entsteht. Zum Spatenstich kam Ministerpräsident Michael Kretschmer. Mitte Juni soll Richtfest sein und im August das Gebäude in Betrieb gehen.

„Natürlich ist uns klar, dass sich generell die Wirtschaft in einer Krise befindet. Wir investieren bewusst in der Krise, da unsere Produkte zukunftsweisend und notwendig für eine Energiewende und den Klimaschutz sind“, sagt Corinne Ziege. Ihre Anlagen werden weltweit nachgefragt. Aus dem ehemaligen VEB wurde ein Weltmarktführer aus Sachsen.

Sachsen unterstützt Unternehmen bei Investitionen

Im neuen Doppelhaushalt soll Wirtschaft eine hohe Priorität bekommen. So sind 251 Mio. Euro zur Unterstützung von Investitionen der Unternehmen geplant. Kay Ritter ist CDU-Abgeordneter für die Region und leitet den Wirtschaftsarbeitskreis der Fraktion. Er sagt: „Die Entscheidung von Nikkiso-CRYOTEC in Wurzen seinen Standort für europäische Aktivitäten auszubauen, ist für die gesamte Region ein Glücksfall. Wir wollen unseren Mittelstand weiter unterstützen, damit so etwas kein Einzelfall bleibt."

Dass in Sachsen die Wirtschaft auch in den kommenden Jahren gefördert wird, ist für Corinne Ziege ein gutes Zeichen. Für den Erweiterungsbau kann CRYOTEC davon profitieren. „Zur Errichtung des Firmenneubaus haben wir einen Fördermittelantrag gestellt, dieser wurde aber noch nicht bewilligt. Hier ist es besonders wichtig, dass wir eine stabile Regierung mit bestätigtem Haushalt haben. Kontinuität und Vorausschau ist für die Wirtschaft das A und O“, sagt die Geschäftsführerin.

„Wir wollen unseren Mittelstand weiter unterstützen, damit so etwas kein Einzelfall bleibt.“
Kay Ritter, CDU-Wirtschaftspolitiker

Fotos: Alexander Fuhrmann, Deutsche Fotothek / Gerhard Weber, Nikkiso Cryotec GmbH