Justizvollzug: Schutz, Strafe, Abschreckung & Resozialisierung
Das kostet Geld – zu Recht. Denn Sicherheit, Recht und Resozialisierung sind staatliche Kernaufgaben. Gefangenenarbeit ist dabei keine Zwangsarbeit, sondern wird freiwillig angenommen: Sie gibt Struktur, stärkt Eigenverantwortung und schafft Perspektiven. Zugleich fließen Einnahmen zurück – ein Gewinn für Gefangene und Gesellschaft. Die Justizvollzugsanstalten in Sachsen sind also längst zu Produktionsstätten geworden. Häftlinge arbeiten dort nicht nur für den Eigenbedarf der Anstalten, sondern auch für Behörden und freie Märkte. In der JVA Dresden betreibt man eine Großbäckerei – inklusive Weihnachtsstollen. In Waldheim werden Zellentüren gebaut – für andere Gefängnisse in Sachsen.
Vom Backofen bis zur Zellentür: Gefangenenarbeit in der Praxis
In Bautzen betreiben die Inhaftierten eine Möbeltischlerei: Dort entsteht robuste Büroausstattung für Behörden im Freistaat. In Torgau wird dagegen genäht – Gefangenenkleidung und Textilien für die Hafträume entstehen in der dortigen Anstaltsnäherei. Und in Zwickau werden kunstvolle Räuchermännchen und Nussknacker aus Holz gedrechselt. Diese Arbeit ist mehr als nur Beschäftigungstherapie – sie vermittelt Struktur, Pflichtgefühl und trägt zur Refinanzierung des Strafvollzugs bei. Viele der Produkte gibt es im Online-Shop des „Gitterladens“ zu kaufen.