Hintergründe
Hintergründe
16. Mai 2025 um 12:30 Uhr

Wirtschaft in Sachsen 2025: Zwischen Druck und Verantwortung

Sachsens Wirtschaft steht 2025 unter starkem Druck. Hohe Energiepreise, zunehmende geopolitische Unsicherheiten und die wirtschaftspolitischen Schritte von US-Präsident Donald Trump treffen die Unternehmen in der Region mit voller Wucht.

Energiepreise bleiben größter Standortnachteil

„Die Energiepreise sind nach wie vor ein gravierender Standortnachteil – gerade für energieintensive Betriebe“, erklärt Kay Ritter, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag. Tatsächlich belasten die Kosten für Strom und Gas vor allem mittelständische Betriebe, etwa im Maschinenbau oder bei Automobilzulieferern. Laut den Industrie- und Handelskammern in Sachsen erwägen viele Unternehmen, Investitionen ins Ausland zu verlagern oder aufzugeben.

Trumps Zollpolitik verunsichert exportstarke Branchen

Die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat auch in Sachsen unmittelbare Auswirkungen. Neue Importzölle auf Maschinen und industrielle Vorprodukte treffen den Freistaat empfindlich. Unsere exportorientierte Wirtschaft braucht Verlässlichkeit statt Handelskriege, warnen Experten. "Die USA sind der wichtigste Exportmarkt für die deutsche Stahlindustrie außerhalb Europas. Etwa 20% des gesamten Rohstahls werden dorthin exportiert, vor allem hochwertige Spezialstähle", heißt es vom Verein der Sächsischen Wirtschaft. 

Wir investieren gezielt und machen den Standort fit

Trotz angespannter Haushaltslage hält Sachsen an einem klaren Kurs fest: Investitionen haben für uns Vorrang vor Konsum. Allein für die Bereiche Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz sollen über 627 Mio. Euro investiert werden – das sind mehr als 50 Prozent des gesamten Budgets. Damit bekennt sich die CDU-Fraktion klar zu diesem Schwerpunkt. „Wir machen Ernst mit der Umschichtung hin zu mehr Zukunftsinvestitionen“, so Ritter. Zugleich werden Förderrichtlinien vereinfacht, Verfahren digitalisiert und bürokratische Vorgaben zurückgeführt – damit Hilfe schneller dort ankommt, wo sie gebraucht wird.

Fachkräfte sichern, Energie bezahlbar machen

Auch im Bereich Energie und Standortattraktivität setzt Sachsen gezielt an. Fast 16 Mio. Euro sollen in die Wärmeplanung fließen – für stabile und klimafreundliche Netze. „Wir beschränken uns auf das Machbare und begleiten die Unternehmen verlässlich beim Klimaschutz“, betont Ritter. Um Sachsens Fachkräftebasis zu sichern, will der Freistaat im Haushaltsentwurf zudem rund 222 Mio. Euro in berufliche Ausbildung investieren – darunter 36 Mio. Euro für die Ausstattung der dualen Ausbildung sowie 186 Mio. Euro für das Meister-BAföG. Diese Maßnahmen stärken gezielt den Mittelstand – das Rückgrat der sächsischen Wirtschaft.

„Wir müssen gezielt entlasten – bei Energie, Steuern und Bürokratie. Nur so bleibt Sachsen wirtschaftlich stark. Dabei geht es nicht um neue Schulden, sondern um kluge Prioritätensetzung und verlässliche Rahmenbedingungen."
Kay Ritter, wirtschaftspolitischer Sprecher

(Bildnachweis: Adobe Stock/ Patrick Foto, Alexander Fuhrmann)